Stellungnahme zur neuen favorisierten Variante der Umgehungsstraße
Stadt Pfaffenhofen/Ilm: Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof 2
Stadt Pfaffenhofen/Ilm: Baugebiet Sulzbach III
Sondergebiet Lagerplatz mit Recycling- und Aufbereitungsanlage Ottersried/Rohrbach
Baugebiet Neustockau in Reichertshofen
Stellungnahme zur neuen favorisierten Variante der Umgehungsstraße
Was den Flächenverbrauch angeht, ist die neue, vom Straßenbauamt Ingolstadt favorisierte Variante 1b ein Fortschritt im Vergleich zur Variante von 2017 und vor allem auch im Vergleich mit der von der Stadt 2022 vorgeschlagenen Variante. Letztere hätte zusätzlich Wald und Waldrand und das Naherholungsgebiet Schindlhauser Forst geschädigt und ein riesiges Industrie- und Gewerbegebiet ermöglichen sollen, was durch ein Bürgerbegehren verhindert werden konnte.
Aus unserer Sicht wäre es natürlich wünschenswert, wenn der Straßenbau nicht nötig wäre. Jeder Quadratmeter, ob auf Hettenshausener oder Pfaffenhofener Flur, ist unendlich wertvoll als Lebensgrundlage für uns und unsere Nachkommen. Dennoch stimmt es uns ein wenig hoffnungsvoll, dass ein „gesteigertes Bewusstsein hinsichtlich Flächenverbrauch und Eingriffe in Natur und Landschaft“ endlich auch beim Straßenbau eine Rolle spielt. An der Sensibilisierung für dieses Thema werden wir weiterarbeiten.
Durch den neuen Streckenverlauf werden weniger Ackerflächen entwertet. Das Bild der Holledauer Kulturlandschaft und die Ruhe im Naherholungswald werden weniger gestört. Hart trifft es jedoch die bäuerlichen Betriebe, die in beträchtlichem Umfang von ihren landwirtschaftlichen Flächen abgeschnitten werden. Wir bedauern das sehr. Hier gilt es unbedingt Abhilfe zu schaffen.
Die Variante 1b vermeidet eine großräumige Durchschneidung und Zerteilung der landwirtschaftlichen Fläche. Diese Flächen bleiben somit im Großen und Ganzen zusammen. Der neue angepasste Verlauf der Umgehungsstraße rechtfertigt somit keine zusätzlichen gewerblichen Flächen oder gar einen „Gewerbepark“ auf der „grünen Wiese“, sprich Kuglhofareal. Im Gegenteil: Der Straßenbau einer Umgehungsstraße beeinträchtigt und zerstört bereits in erheblichem Umfang die kritische Produktionsfläche Ackerboden. Die Straße wird einen Flächenverbrauch von etwa 10 ha mit sich bringen mit allen damit verbundenen Nachteilen. Eine Ausweitung durch Gewerbe- und Industrieflächen würde diesen Verlust nur weiter völlig inakzeptabel verstärken. Eine Platzierung von Gewerbe und Industrie auf diesen wertvollen Ackerflächen haben wir aus diesen guten Gründen mit einem Bürgerbegehren 2023 verhindert. Keiner dieser Gründe hat sich geändert!
Jede Verbauung, jeder Flächenverbrauch verschlechtert unmittelbar die Lebensqualität aller, die im Umfeld wohnen. Zusätzlich trifft es immer besonders Bauern, deren Produktionsfläche zusehends schwindet. Im Endeffekt trifft es aber uns alle!
Fazit: Wir sehen und anerkennen, dass versucht wurde durch die neue Trassenführung Fläche zu sparen. Doch die drängenden Probleme im Bereich Artensterben, Klimawandel und den damit verbundenen Starkwetterereignissen verlangen mit jedem Tag mehr. Wir hoffen und arbeiten weiter daran, dass endlich erkannt wird, dass jeder Flächenverbrauch uns im wahrsten Sinne des Wortes den Boden entzieht.
Christine Janicher-Buska
Manfred“Mensch“Mayer
Judith Neumair
(Sprecher*innen Bündnis Flächenschutz Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm)
Stadt Pfaffenhofen/Ilm: Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof 2
Liebe Flächenschutz Freundinnen und Freunde!
Es gilt unvermindert weiter:
Finger weg vom Kuglhof-Areal!
Gefährdet die Landwirte nicht in ihrem Bestand!
Wir haben an anderen Stellen genügend ausgewiesene freie Flächen für Gewerbe!
Wie auch schon im PK vom 05.01.24 und der Stadtratssitzung vom 18.01.24 zu entnehmen, tut sich wieder Konkretes in Sachen Planung einer gewerblichen Fläche auf dem Kuglhof-Areal. Unsere Recherchen haben zudem ergeben, dass Investoren/Spekulanten bereits vor Monaten Grundstückskäufe auf dem Gelände getätigt haben und weitere Abschlüsse vorbereiten, um sich entsprechende Flächen zu sichern.
Dies alles geschah und geschieht weit vor Ablauf der Ein-Jahres-Frist, in der der Bürgerentscheid vom 07.05.23, der das geplante Industrie- und Gewerbegebiet klar abgelehnt hat, formell gültig ist. Durch solches Vorgehen kommt klar zum Ausdruck, dass der Wille der Bürgerinnen und Bürger nicht nur nicht respektiert, sondern sogar konterkariert wird.
Wir haben uns deshalb als Bündnis bei der Stadtverwaltung und im Stadtrat in Erinnerung gerufen und unsere Beteiligung an der Vorbereitung einer von der Stadt angekündigten Befragung der Bürgerinnen und Bürger zur Ausweisung neuer gewerblicher Flächen vorgeschlagen und angeboten. Genauer Wortlaut siehe unten.
Sollten wir nicht bei der Formulierung der Fragestellung und der Öffentlichkeitsarbeit einbezogen werden, so werden wir – wie in der Vergangenheit bei Kuglhof 2 – wieder alle Register ziehen, um die Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen und die Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Betriebe zu verhindern. Dazu brauchen wir wieder Unterstützung auf breiter Basis!
Wir zählen auf Euch!
🙂
Christine Janicher-Buska 08441-71019 – christine.janicher-buska@pfaffenhofen.de
Manfred „Mensch“ Mayer 08441-72023(AB) – manfred.mensch.mayer@pfaffenhofen.de
Judith Neumair 08445-91066 – judith.neumair@pfaffenhofen.de
P.S.: Vorbereitung Bürgerbefragung
An Hans-Dieter Kappelmeier (Stadtverwaltung), Florian Erdle (Rechtsdirektor)
und die Stadträte Christian Moser/CSU, Markus Käser/SPD, Roland Dörfler/Grüne/ÖDP, Andreas Kufer/FW
Sehr geehrte Herren!
Bürgerbefragungen sind per se zu begrüßen.
Weil die Entscheidung der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt gegen das Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof II noch nicht verjährt ist und aufgrund der Erfahrungen rund um diesen Vorgang, könnte das Ansinnen der Stadt, eine Bürgerbefragung über weitere gewerbliche Flächen zu organisieren zu einer weiteren Polarisierung und zu weiteren Kosten für die Stadt führen.
Das „Bündnis Flächenschutz Pfaffenhofen/Ilm“, das aus der „IG Stoppt den Flächenfraß- keine Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof II“ hervorgegangen ist, will das vermeiden. Deshalb sollte schon im Rahmen der Vorbereitung der Bürgerbefragung klargestellt werden, dass das Bündnis bei der Formulierung der Fragestellung und auch bei der Öffentlichkeitsarbeit mit einbezogen wird.
Das Bündnis Flächenschutz Pfaffenhofen steht hierzu gerne bereit.
Mit freundlichen Grüßen!
Bündnis Flächenschutz Pfaffenhofen/Ilm
Stadt Pfaffenhofen/Ilm: Baugebiet Sulzbach III
Anlieger und Anliegerinnen haben erhebliche Einwände und Fragen gegenüber dem geplanten Baugebiet Sulzbach III, das am Ende eines Sackgassen-Anliegerweges entstehen soll:
- In früheren Zeiten wurde auf dem Areal jegliche weitere Bebauung verboten bzw. nicht genehmigt. Warum jetzt?
- Ist es sinnvoll, in Zeiten des Klimawandels eine der letzten Frischluftschneisen nach Pfaffenhofen Innenstadt teilweise zu verbauen?
- Wie kommt eine oder mehrere Privatpersonen – kein Landwirt(!) – in den Genuss eines privilegierten Bauens im Außenbereich?
- Warum wird ein neues Baugebiet ausgewiesen, obwohl im Stadtgebiet noch ausreichend Bauplätze zur Verfügung stehen, die mangels Nachfrage nicht bebaut werden?
- 2018 wurde beim Flächennutzungsplan (Seite 101) eine Wohnbaufläche am Ortsende von Sulzbach nördlich des Bistumerwegs zurückgenommen.
Begründung: große Entfernung zum Stadtzentrum und gemäß der planerischen Leitvorstellung sollen Flächen außerhalb der Anton-Schranz-Straße als westlicher Stadttangente zukünftig nicht mehr in Anspruch genommen werden. Warum gilt dies nicht für Sulzbach III?
Ggf. wollen Anlieger die Gemeindeaufsicht bzw. die Regierung von Oberbayern den Fall überprüfen lassen und erwägen weitere rechtliche Schritte.
Vorlage für Stadratssitzung am 25.4.2024
Westlicher Ortsrand von Sulzbach
Blick nach Westen (Waldweg Richtung Fürholzen) am Ende der derzeitigen Bebauung.
Blick nach Nordwesten am Ende der Bebauung.
Blick nach Nordwesten nach den Vermessungsarbeiten.
Das Bild zeigt die Umrisse der geplanten Häuser (4 Doppelhäuser und 1 Einzelhaus) mit jeweils max. 2 Wohnungen pro Doppelhaus-Hälfte und im Einzelhaus, also insgesamt max. 18 Wohnungen sowie die geplanten Garagen/Carports.
Sondergebiet Lagerplatz mit Recycling- und Aufbereitungsanlage Ottersried/Rohrbach
Schreiben Bündnis Flächenschutz an Bürgermeister Keck und Gemeinderäte von Rohrbach (12. April 2024)
Das Bild zeigt die Felder, auf denen auf 17.000 qm der Ursprungsplanung vom Gemeinderat Rohrbach einstimmig die Anlage genehmigt wurde. Das war vor über 2 Jahren. Aufgrund des massiven Widerstands unserer BI und der Bürger wurde diese Planung zurückgezogen. Das Bild zeigt, wie diese Felder weiter in der Natur und in landwirtschaftlicher Nutzung aussehen.
Das Bild zeigt die aktuell nachgeschobene Fläche – nur ca. 400m entfernt von der ursprünglich geplanten – von jetzt 24.000 qm für das Bauvorhaben „Sondergebiet Lagerplatz mit Recycling- und Aufbereitungsanlage Ottersried“, für die nach Ansicht der BI kein Bedarf besteht.
Baugebiet Neustockau in Reichertshofen
Leserbrief von Reinhard Gellert und Anton Westner, Reichertshofen, im Donaukurier am 6. Mai 2021
Leserbrief der Fam. Mohn, Reichertshofen, im Donaukurier am 11. Mai 2021
Schreiben Anlieger der Lessingstraße und Kleiststraße Markt Reichertshofen an Bürgermeister Michael Franken vom 12.02.2021
Schreiben Anlieger der Lessingstraße und Kleiststraße Markt Reichertshofen an Bürgermeister Michael Franken vom 05.01.2023
Neues gbm-Bodengutachten für Neustockau vom Oktober 2021 (8 MB)

Foto vom 02.+ 03.06. 2024 zeigt das Hochwasser in der Neuburger Straße, das auf die Wiesen von Neustockau gepumpt wurde. Durch das steigende Grundwasser hatten auch viele Grundstückseigentümer Wasser in ihren Kellern. Ein Baugebiet Neustockau würde die Situation nochmals verschärfen.“