Stel­lung­nahme der IG „Stoppt den Flächen­fraß am Kugl­hof“ zur „Grund­satz­er­klä­rung der Stadt­rats­frak­tionen CSU, SPD, FW und GRÜNE zur ver­bind­lichen Sicher­stel­lung der Nach­haltig­keits­as­pekte von Kuglhof 2“

Am Sonntag, den 07.05.2023, kann nun nach langer und seitens der lokalen Presseorgane anschaulich begleiteter Vorgeschichte nun endlich die Entscheidung der Pfaffenhofener Bürgerinnen und Bürger darüber getroffen werden, ob das Industrie- und Gewerbegebiet Kuglhof 2 nahe dem Schindelhauser Forst errichtet werden kann. Der Bürgerentscheid ist die vorerst „höchste Instanz“ im Rahmen der Ausübung direkter Demokratie, die uns vom Gesetzgeber eingeräumt ist.

Nun hat sich die in Sachen Kuglhof 2 „über alles erhaben fühlende „Wirtschaftskoalition“ aus CSU, SPD, FW und Grünen“ im aller Eile am Donnerstag 27.04.2023 zur Verabschiedung einer sog. Grundsatzerklärung, die die von den Kuglhof 2-Protagonisten zu vertretenden gerichtlichen Niederlagen vor dem VG und VGH München ausmerzen sollen, geführt. Diese Grundsatzerklärung erwirkt dem Wortlaut nach, daß alles, was sich im gescheiterten Ratsbegehren als irreführend, täuschend und somit unrechtmäßig herausgestellt hat, im Falle eines günstigen Wahlausganges für die Kooperative aus CSU, SPD, FW und Grünen am 07.05.2023 dann nicht nochmals vorkommen wird und all die vorab im Entwurf vorliegenden strengen Auflagen, die bei Verwirklichung industrieller Bebauung von Kuglhof 2 die Investoren anbetreffen, mit kompromissloser Strenge zur Durchsetzung gefordert werden.

Wer glaubt wird selig, so das berühmte Sprichwort, das in solchen Fällen wie die Faust aufs Auge passt. Bei genauem Hinsehen ist aus der Verpflichtungserklärung doch eindeutig zu erkennen, daß damit die zurück liegend gestreuten Irritationen, Täuschungen und Unrechtmäßigkeiten gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern bei deren bevorstehendem Wahl-Entscheid zu Kuglhof 2 vergessen gemacht werden sollen, ebenso die auf Antrag der IG in den VG- und VGH-Gerichtsentscheiden den Kuglhof 2-Befürwortern zugefügten „Schlappen“.

Deshalb bleibt es dabei: Die IG Stoppt den Flächenfraß-Kein Gewerbegebiet Kuglhof 2 lehnt infolge des hierin enthaltenen industriellen Bebauungsanteils von sage und schreibe über 75 Prozent einen Hau-Ruck-Wandel hin zu einer Industriestadt Pfaffenhofen ab. Die Verantwortlichen der Stadt sollten sich lieber verstärkt um alternative Fördermöglichkeiten für die regionale Wirtschaft kümmern, ohne wertvolle Natur- und Agrarflächen zu vernichten. So sind z. B. allein im Gewerbegebiet Kuglhof 1 (laut kürzlichem IHK-Eintrag im Internet) über 30 Jahre nach seiner Ausweisung noch zehntausende Quadratmeter unbebaut. Auch in anderen Gewerbegebieten, die das Stadtgebiet umgeben, sind reichlich Baulücken vorhanden, die peu a`peu geschlossen werden können.

Eine schwergewichtige Industriestadt Pfaffenhofen will hier keiner. Die Bürgerinnen und Bürger, die wir in großer Zahl persönlich befragt haben, teilen diese Meinung. Wir sind deshalb überzeugt, dass David auch dieses Mal gegen Goliath bestehen wird. Der Bürgerentscheid ist ein wichtiger Meilenstein für die künftige Entwicklung Pfaffenhofens und aller seiner Ortsteile. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich solidarisch mit der Natur, der Agrarlandschaft und einer maßvollen Entwicklung zu zeigen.

Sehr verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, stoppen Sie den Flächenfraß und wehren Sie den Anfängen, damit unser lebens- und wohnenswertes Pfaffenhofen keine expansive Industriestadt wird. Erheben Sie dagegen Ihre Stimme und sagen Sie Ihre Meinung im Bürgerentscheid! Seien Sie bitte vorsichtig im Glauben an die neuerlichen Bekenntnisse vom 27.04.2023 „der sich über alles erhaben fühlenden Wirtschaftsfraktion“ im Stadtrat von Pfaffenhofen zu fortan absoluter Offenheit und Transparenz in Sachen Kuglhof 2. Diese Chance hätte von Anfang an bestanden, womit auch uns das letzten Endes rundum obsiegende, gerichtliche Vorgehen gegen das Ratsbegehren erspart gebliebenen wäre. Von all den Kosten hierfür, die im Gegensatz zur Stadt unsere IG-Idealisten aus eigener Tasche zu bestreiten haben, einmal ganz abgesehen!

gez.: Hubert Brandl, Mario Sebald, Ferdinand Müller, Inge Reisner, Heinz Schneider, Anton Felbermeir